
WUSSTEN SIE, DASS EIN BH AUS 53 TEILEN BESTEHT?
Die meisten von uns tragen ihn jeden Tag. Aber wie viel Arbeit und Details in so einem BH stecken, ist uns gar nicht bewusst. Wir haben ein aktuelles Modell IN SEINE EINZELTEILE ZERLEGT – und staunten nicht nur über die vielen Komponenten, sondern auch über den Designprozess.
Eine Woman Exklusiv-Story von Michaela Strachwitz
Ganze 53 Teile zählen wir im Fotostudio, als wir den in seine Einzelbestandteile zerlegten Palmers Ornamental Lace“-Bra fotografieren. „Mit Bügeln, hochgezogenem Spitzenzierträger und einer Cupquernaht“, erklärt Palmers Head of Product Eva Renk-Klenkhart. „Bei ganz einfachen Massenprodukten sind es oft deutlich weniger als 20 Teile. Natürlich ist die Anzahl auch sehr stark vom jeweiligen Design abhängig. Ein durchschnittlicher BH hat bei uns um die 40 Einzelteile. Je raffinierter die Modelle, desto mehr Bestandteile.“ Von der ersten Idee einer Kollektion bis zum Eintreffen der Ware im Geschäft dauert es beim österreichischen Dessous-Hersteller knapp ein Jahr. Allein der Weg bis zur Fertigstellung (für alle A- bis E-Cup-Modelle mit einer Vielzahl an Unterbrustweiten) des ersten Prototyps kann rund sechs bis acht Monate in Anspruch nehmen. Um sich von der Konkurrenz abzuheben, hat Palmers sogar eine eigene Abteilung eingerichtet, in der erfahrene Produktspezialisten beschäftigt sind. Diese sind ab der Entwicklung eines Prototyps bis hin zur Freigabe im Verkauf qualitativ für Schnitte, Maße, Materialeigenschaften, Farbechtheit und Verarbeitung verantwortlich.

Foto: Stefan Baumann/Woman
DER UNTERSCHIED LIEGT IM DETAIL.
Beim österreichischen Wäschehersteller kommen pro Saison rund 45 neue BH-Modelle in die Stores. Natürlich gibt es auch echte Dauerbrenner- Designs, die über mehrere Saisonen im Programm bleiben, in seltenen Fällen sogar bis zu 20 Jahre – ein wichtiger Faktor für treue Stammkunden. Auch bei den Materialien wird auf Qualität gesetzt. Die Jersey-Stoffe aus Modal-Faser und die hochqualitative Viskose bezieht das Traditionshaus vom österreichischen Hersteller Lenzing, mit dem auch immer wieder gemeinsam neue Fasern entwickelt werden. Die Spitze und die liebevoll angefertigten Stickereien kommen aus der ganzen Welt – auch aus Österreich oder Italien. Die Zubehörteile, wie Elastiks, Garne, Schieber, Verschlüsse, werden exklusiv bei ausgesuchten Zulieferbetrieben, darunter viele kleine Manufakturen, hergestellt. „Es geht darum, die beste Passform, die beste Qualität und die beste Beratung zu bieten. Das funktioniert nicht mit herkömmlichen Standardprodukten. Am Ende muss einfach alles stimmen, deshalb wird hier kein Kompromiss eingegangen. Viele Handgriffe sind notwendig, bis ein neuer BH unsere Manufaktur verlässt“, erklärt Renk-Klenkhart.
FRAGE DER GRÖSSE.
Doch selbst das hochwertigste Modell und die edelste Optik machen keine Freude, wenn etwas drückt, reibt oder zwickt. Die Dessous müssen also optimale Passform, hohen Komfort und erstklassige Verarbeitung vereinen. Die wichtigste Aufgabe: das Gewebe stützen und die zarte Dekolleté-Haut entlasten. „Es ist essenziell, dass das Körbchen des BHs die Brust umschließt, keine Cupkante einschneidet. Die Träger dürfen weder unangenehm auf der Schulter liegen noch rutschen, die Bügel nicht spürbar sein, und das Unterbrustband mit dem Rückenteil soll im geraden Verlauf sein, um den Körper angenehm zu stützen. In Sachen Materialien soll sich die Trägerin rundum wohlfühlen, und natürlich muss auch ein sicherer Halt gewährleistet sein“, so die Expertin. Im Zweifel empfiehlt sich eine Beratung im Fachgeschäft. Übrigens verändert sich im Lauf eines Frauenlebens auch die BH Größe immer wieder, selbst wenn das Gewicht nicht schwankt. Laut einer Umfrage tragen knapp 70 Prozent die falsche Größe. Wir fordern: Das muss sich ändern!
So sieht der fertige BH aus. Der Ornamental Lace ist Teil der Palmers Basic Collection und ist in zwei Farben erhältlich: